das Projekt Schule / Jugendhilfe 2030

Ab dem Schuljahr 2022/23 führen wir ein Projekt im Rahmen des Programms Schule / Jugendhilfe 2030 durch.

Unser Konzept – das macht uns aus!

Erziehung

  • durch Beziehung
  • zu Verantwortung und Umsicht
  • zu Selbständigkeit

Bildung

  • als Förderung von Kreativität
  • mit praktischen Anteilen
  • fachlich und fachübergreifend

Unsere Schule

  • als geschützer Raum
  • als zweites Zuhause
  • als Ort der Gemeinschaft

Dafür steht MORUS

Motivation

Wir helfen unseren Schüler*innen, ihre eigene Motivation zu finden.

Orientierung

Wir machen unseren Schüler*innen vielfältige Angebote, damit sie eine berufliche Orientierung erlangen.

Reife

Im wichtigen Jugendalter von 12 bis 16 Jahren begleiten wir unsere Schüler*innen, während sie reifen.

Umsicht

In der Klassengemeinschaft entwickeln sich unsere Schüler*innen vom Ich zum Wir, lernen Umsicht und Rücksicht.

Selbständigkeit

Im Unterricht geben wir unseren Schüler*innen Raum für Selbständigkeit.

Logbuch

Organisation

w

Kommunikation über das schuleigene Logbuch

Wöchentliche Teamzeit mit den zwei Klassenlehrkräften

Unterrichtszeit: 8:00 bis 13:40 bzw. 14:30

Sonderpädagogik – Gemeinsamer Unterricht

Seit dem Schuljahr 20/21 gibt es an der Morus Oberschule eine Sonderpädagogin, sie ist Teil des Lehrerteams und zugleich Bindeglied zwischen Klassen- und Fachlehrern, Eltern, Schulleitung und therapeutischen Einrichtungen.

Frau Huth unterstützt vorrangig Schüler mit diagnostizierten Förderschwerpunkten, aber auch alle anderen Schüler mit Lernproblemen. Diese Förderung findet als Einzelförderung, in der Kleingruppe oder innerhalb der Klasse statt, das wird individuell nach den jeweiligen Bedürfnissen und Rahmenbedingungen entschieden.  Schwerpunkt der Arbeit sind jedes Jahr die neuen 7. Jahrgänge. Den Schülern soll hier der Übergang von den Grundschulen zur weiterführenden Schule erleichtert werden. Lernprobleme und Lücken im Unterrichtsstoff sollen erkannt und möglichst beseitigt werden, damit die Freude am Lernen aufrechterhalten oder wiederbelebt wird.

Sie ist ständiger Ansprechpartner für alle Schüler, Eltern und Lehrer. Hierfür gibt es eine feste wöchentliche Sprechstunde, bei welcher man Frau Huth nach Anmeldung immer sprechen kann, individuelle Terminabsprachen sind natürlich auch möglich.

Des Weiteren unterstützt Frau Huth die Fach- und Klassenlehrer beim Erstellen und der Umsetzung von Förderplänen. Bei den Förderplangesprächen mit den Eltern ist sie nach Möglichkeit immer dabei. Die Überprüfung der Einhaltung der festgelegten Nachteilsausgleiche ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit.

Frau Huth hat eine Ausbildung in den Förderschwerpunkten körperlich-motorische Entwicklung, Sehen und eine langjährige Berufserfahrung in den Förderschwerpunkten emotional-soziale Entwicklung und Lernen. Da sie zudem im Diagnostischen Team des Schulamtes arbeitet, steht ihr ein breitgefächertes Diagnostikinstrumentarium zur Verfügung, um Lernprobleme zu diagnostizieren und eine gezielte Förderung durchzuführen.

Förderung

Mathe ist ein Arschloch!

Einige Schüler*innen haben schon in der Grundschule den Anschluss verloren – andere zumindest die Motivation.

Der Klassiker: „Mathe kann ich nicht!“

Hier kommen unsere Förderkurse in Deutsch/LRS, Englisch und natürlich Mathematik ins Spiel.

Wir möchten den Schüler*innen Erfolgserlebnisse bescheren.

Deutsch als Zweitsprache

Das Jahr 2015 hat auch unsere Schule verändert.

Zu unseren Schülern gehörten nun auch Schüler*innen deren Muttersprache nicht Deutsch war. Sie kamen aus Afghanistan, Somalia, Griechenland und Tschetschenien.

Einige von Ihnen hatten in ihren Heimatländern die Schule besucht, für andere war Deutsch die erste Sprache, in der sie das Lesen und Schreiben erlernten.

Sie bildeten zunächst eine eigene Gruppe mit sehr vielen DaZ- Stunden (Deutsch als Fremdsprache). Im Pfadfinder-Projekt halfen die Kolleginnen ihnen in Deutschland anzukommen und lebensfähig zu werden.

Immer war unser Interesse aber darauf gerichtet, sie in die Schulgemeinschaft zu integrieren. So kam nahezu jede/er dieser Schüler*innen in eine andere Stammklasse, in der sie lernen mussten  Kontakte zu knüpfen und den Anschluss an das Klassenziel zu erreichen.

Mit dem Nachlassen der großen Zuwanderungswelle haben wir unser Konzept verändert.

Es kommen jetzt einzelne neue Schüler*innen aus unterschiedlichsten Ländern zu uns, z.B. Kenia, Ukraine, Philippinen, Afghanistan,Litauen, Syrien usw.

Häufig kommen sie mitten im Schuljahr und es geht darum, sie schnell aufzufangen und zu integrieren.

Deshalb gehen sie gleich in eine Stammklasse, um die Hauptfächer Deutsch, Mathe und Englisch dort zu absolvieren. Außerdem erhalten sie an Stelle anderer Fächer gezielten Daz-Unterricht.

Dieser erfolgt nun in drei Niveaustufen: Anfänger, Fortgeschrittene und Prüflinge.

Die Anfänger lernen zunächst sich grundsätzlich auf Deutsch zu verständigen.

Die Fortgeschrittenen erhalten Unterstützung für den laufenden Stoff in den einzelnen Fächern.

Die Prüflinge werden gezielt auf die Deutsch-Prüfung in Klase 10 vorbereitet.

Man kann sagen, dass es uns bisher sehr gut gelungen ist, unsere neuen Schüler*innen in die Schulgemeinschaft zu integrieren. Sie haben zumeist schnell Kontakt gefunden, was natürlich sehr dazu beigetragen hat, dass bisher alle einen regulären Schulabschluss erreichen konnten.

Einige von ihnen werden in den nächsten Jahren auch das Abitur ablegen.

MORUS-Pfadfinder

Auszug eines Zeitungsberichts der MOZ von Kerstin Ewald (10.11.2021)

Donnerstag acht Uhr in einem Klassenzimmer der Morus-Oberschule: Leon, Eleonore, Jeremy, drei Teenager aus den siebten und achten Klassen sitzen beim Frühstück mit Sigrid Hohmann. „Wer von Euch backt was?“, fragt sie? Gesprochen wird über den anstehenden Kuchenverkaufsstand im Schulhaus. „Immer ein großer Erfolg“, versichert Sigrid Hohmann. Sie ist pädagogische Fachkraft und Hauptverantwortliche bei den Pfadfindern, einem Projekt für Schüler mit Lernschwierigkeiten an der Oberschule Erkner. Angesiedelt ist das Projekt direkt an der Morus-Oberschule. Träger ist der CJD (Christliches Jugenddorfwerk Deutschland).

Vorteile der kleinen Gruppe

„Es ist ruhiger hier als in der Stammklasse“, erzählt Leon, „ich kann besser lernen.“ Am Unterricht in seiner Klasse nimmt er teilweise teil, in Mathematik erhält er derzeit zusammen mit Jeremy Einzelunterricht. Den Spezial-Unterricht hält ein Lehrer der Schule. Jeremy, der in die achte Klasse geht, nimmt schon zum zweiten Mal am Pfadfinderprojekt teil.  „Ich finde es angenehmer hier, weniger hektisch“, meint auch er. Beide sind hier, weil sie sich im regulären Unterricht schwer konzentrieren konnten. Sind die Probleme im Griff, nehmen die Jugendlichen wieder zunehmend an den Schulstunden ihrer jeweiligen Stammklassen teil. Eleonora wiederum ist in der Gruppe, weil sie neu in der Schule ist und nur wenig Deutsch spricht.

Individuelles Programm für jeden Kind

Einzelunterricht, individuelles Coaching, Konzentrationstrainings, Praxisprojekte wie Kochen und Backen, Yoga, Meditation und vieles mehr bieten Sigrid Hohmann und ihre Kollegin den Jugendlichen bei den Pfadfindern an. Manche üben sich beim Tanzen selbst darzustellen, andere werden Aggressionen am Boxsack los. Jeder Schüler, jede Schülerin erhält ein Programm auf den Leib geschneidert, das ihm helfen soll, schulische und soziale Schwierigkeiten an der Schule zu überwinden. Darunter sind auch Jugendliche mit diagnostiziertem ADS oder ADHS oder sogenannte Schuldistanzierte, die dem Unterricht öfters unerlaubt fernblieben. Nötig ist eine Diagnose für die Teilnahme bei den Pfadfindern nicht. „Die Lehrer melden sich bei mir, wenn sie merken, ein Kind tut sich schwer“, erzählt Sigrid Hohmann. Dann schlage ich den Eltern die Teilnahme vor, sie ziehen in der Regel gut mit. Ein Durchgang dauert in der Regel sechs Monate, die verlängert werden können. „Nach drei Monaten fragen wir nach dem Stand, was hast du erreicht, welches Ziel willst du noch erreichen?“

Gute Erfolgsaussichten für Schüler

Sigrid Hohmann kann von vielen Erfolgen berichten: „Ein Highlight war, als ich letztes Jahr einem vormals kaum sichtbaren, introvertierten, stummen Mädchen das Zehnte-Klasse-Zeugnis überreichen konnte“, erinnert sie sich. In Erkner haben in den sechs vergangen Jahren 82 Jungen und 25 Mädchen bei den Pfadfindern teilgenommen. […]